Über den Begriff „Symbol“ von Max Born



Eine der tiefsten Weltanschauungen in der Geschichte der Physik ist uns von einem der Begründer der Quantentheorie Max Born geschenkt worden. Der Ausgangspunkt seiner Darstellung wurde ursprünglich von einer skeptischen Frage belastet: „wie ist möglich, von der subjektiven Erfahrungswelt aus auf die Existenz einer objektiven Außenwelt zu schließen?“ Ihm nach ist ein solcher Schluß eingeboren und „... der Zweifel daran etwas Absurdesan sich hat“. Dieser Klarheit folgt sofort unangenehme These aus tragischer Lage der Wissenschaft in der Kontingenz: „Aber alle Versuche einer Lösung nach dem Schema von Kants Ding an sich oder Lenins Dogma verstoßen gegen das Prinzip der Entscheidbarkeit“. Das ist rechtfertigt aus einem geistigen Zustand nach der Teilung im Wesen der Urmenschen mit der Folge „Entstehung der Kontingenz“: das geistige Bild von dem „Ding an sich“ wurde „damals“ von dem eigenen ontologischen Korrelat abgetrennt. Ohne den Einfluß aus einer Quantentheorie konnte Kant in anderer Weise denken nicht: er sprach von den „Dingen an sich“ als nicht erkennbar. Aber ohne den Verdacht: eine andere an sich bestehende Welt gibt hinter der Erscheinungen als eine Bedingung des Wissens (=etwas ontologisch, nicht etwas physikalisch, in der Vernunft gedacht werden kann). Aus diesem Grunde mußte auch Max Born durch den Hintergrund unserer Physik noch zu wandern:

„Unhörbare Töne, unsichtbares Licht, unfühlbare Wärme: das ist die Welt der Physik, kalt und tot für den, der die lebendige Natur empfinden, ihre Zusammenhänge als Harmonie begreifen, ihre Größe anbetend bewundern will“.

Alles ist präzis auch aus seiner Darstellung. Zum Beispiel:

„Die heutige Optik … behandelt die elektromagnetischen Schwingungen aller Wellenlängen, von den kürzesten Gamma=Strahlen der radioaktiven Substanzen (einhundert=milionitel Millimeter Wellenlänge) über die Röntgenstrahlen, das Ultra=violett, das sichtbare Licht, das Ultrarot bis zu den längsten Hertzschen Wellen (viele Kilometer Wellenlänge). In der Flut unsichtbaren Lichtes, das das geistige Auge des Physikers umwogt, ist das körperliche Auge fast blind; so klein ist der Bereich von Schwingungen, den es zur Empfindung bringt“.

Also! Das körperliche Auge ist unvergleichbar mit dem geistigen Auge des Physikers: es empfängt den Außeneindruck ohne das Sehfeld (=es sieht nichts). Das geistige Auge des Physikers beobachtet die Außenwelt erst nach der Information aus dem Innenauge in der Vernunft. Es ist klar! Ein Bild aus der Außeneindruck ist immer eine Interpretation der Vernunft aus dem Inneneindruck. Was ist jetzt eine Kompilation zwischen Inneneindruck und Außeneindruck bleibt das Geheimnis aus einer Gewißheit: es ist „etwas drittes“.

Aus diesem entspringt ein triviales Problem. Und Born identifiziert es mit den Worten:

„Die Unmöglichkeit zu entscheiden, ob das Grün, das ich sehe, dasselbe Grün ist, das du siehst, beruht darauf, daß man versucht, sich über einen einzigen Sinneseindruck zu verständigen. Das ist in der Tat unmöglich ( … im Grunde alles subjektiv ist, alles ohne Ausnahme)“.

Richtig! Born setzt weiter resonieren fort:

„Aber schon bei zwei Eindrücken desselben Sinnesorgans, z. B. zwei Farben, gibt es mitteilbare, entscheidbare, objektiv prüfbare Aussagen, die auf Vergleich beruhen, vor allem Urteile über Gleichheit und Ungleichheit“.

Ja! Alles funktioniert im Bereich der Erfahrung!

„Hierüber können zwei Subjekte sich zweifellos einigen. Ich kann zwar dem anderen nicht sagen, was ich empfinde, wenn ich etwas grün nenne, aber ich – und er ebenso – kann feststellen, daß, wenn mir das Grün zweier Blätter gleich erscheint, es ihm auch gleich erscheint“.

Eben an dieser Stelle führt Born ins Spiel der neue Begriff „Gleichheit“ von Paaren ein. Er sucht noch andere Vergleichsrelationen, die mitteilbar und objektiv sind, vor allem die vom Typ größer – kleiner, zum Beispiel heller – dunkler, lauter – leiser, wärmer – kälter, härter – weicher usw. Und betont:

– wir benötigen nur die Existenz von mitteilbaren Paareigenschaften.

Warum? Er erklärt:

„Die Tatsache, daß bei der Vergleichung von Paaren mitteilbare, also vom Subjekt unabhängige, objektive Aussagen möglich sind, hat eine außerordentliche Bedeutung, weil auf ihr Sprache und Schrift beruhen, sowie der gewaltige Denkapparat der Mathematik. Ich möchte alle diese Verständigungsmittel zwischen Subjekten Symbole nennen“.

Born bleibt leider ein Gefangener der Kontingenz aus einfacher Tatsache:

– ihm ist alles entweder Gleichheit oder Ungleichheit.

Natürlich mit neuem Problem in der Kontingenz.

Alles ist abhängig von der Erfahrung! Ist sie aber zuverlässig? Nein! Jede Farbe ist eine Funktion der Wellenlänge. Zwei Subjekte im Gravitationsfeld brauchen dafür den Vergleich aus den zwei Punkten. Und die Procedur hängt jetzt von der Krümmung des Raums ab.

Das wahre Verständnis kommt so erst aus der Aussage

– weder Nichtunterscheidbarkeit noch Unterscheidbarkeit, sondern „etwas drittes“– 

mit einer Angehörigkeit der Notwendigkeit. Was ist also „etwas drittes“? Es ist ein ontologisches Wesen mit der Potenz „Umwandlung“ als die Ursache der „Physik mit der Zeit“, allerdings nicht der „Physik in der Zeit“. Also:

– Umwandlung ist ein Symbol der Notwendigkeit.

Die geistigen Augen aus der Vernunft sind damit einverstanden. Die letzte Wirklichkeit in dem Hintergrund der Materie ist „etwas anders“!

Zurück jetzt zum Begriff „Symbol“.

Born ist noch einmal klar

„Es sind leicht reproduzierbare Gesichts= und Gehöreindrücke, bei denen es nicht auf genaue Gestalt und Einzelheiten ankommt, sondern auf ungefähre. Wenn ich A schreibe oder ausspreche und ein anderer ebenfalls ein A hinschreibt oder auspricht, so empfindet jeder das eigene und das fremde A als dasselbe, sowohl akustisch wie optisch“

aber nur im Sinne der Bedingung

– weder mein A noch dein A, sondern notwendigerweise „etwas drittes“ (=das Symbol A)– 

für eine einzige objektive Ursprache zwischen uns in dieser Welt.

Ja! Ohne Max Born wäre diese These unmöglich.

Ich war unaufhörlich durch die letzten dreizig Jahre ungefähr mit seinem Buch „Physik im Wandel meiner Zeit“ beschäftigt. Dort habe ich vieles für mich gefunden. Zum Beispiel:

„Man hat, besonders im Zusammenhang mit der Quantenmechanik, die Frage untersucht, ob es nicht eine „dreiwertige“ Logik gibt, wo zwischen wahr und falsch (=das entspricht dem logischen Satz vom „ausgeschlossenen Dritten) noch die Möglichkeit „unbestimmt“ besteht“.

Ich habe diese Idee meinem Tutor pater Prof. Rudolf Brajičić, SJ, am Institut für Philosophie und Theologie in Zagreb, vorgestellt. Er hat alles scharf abgelehnt. Aber mir zum Vorteil! Denn danach „explodierte“ in meinem Inneren neue Frage: eine „dreiwertige“ Logik also ab, aber warum auch „einwertige“ Logik? Ja! Sie wird von dem Wert „notwendig“ gerüstet! Also! Sie ist die notwendige Logik Gottes am nur einen Wege zur „Wahrheit“! Ja! Sie enthält in sich weder Subjektivität noch Objektivität, sondern reine Zusammenraffung (=„etwas drittes“) der beiden Begriffe im Gewand „Wahrheit“. Alles anwesend im nichtzeitlichen Leben der Notwendigkeit und alles abwesend im zeitlichen Leben der Kontingenz! Die Verbindung sucht ein Symbol dafür:

– es stellt die Erhaltung der Existenz im Wesen Gottes dar.

Ein solches Symbol kann wirklich nach der Trennung zwischen Geistigkeit und Wesenheit nur von der Seele gefühlt werden. Ja!

– die Seele ist das Symbol für den Schmerz jeder Trennung.

Also!

Keine Hoffnung für Physik: die Suche ihrer Rettung geht weiter ohne die Heiligkeit einer Wahrheit. Und wirklich. Unsere Anschauungen beruhen auf Erfahrung. Aber! Sie stellen direkt keine Dinge der Erfahrungswelt dar. Ein Elektron steht als „etwas drittes“ zugleich in der Subjektivität (=geistig angenommen) und in der Objektivität (=ontologisch angenommen). Nach der Trennung der beiden Realitäten konnte aber das Wissen nur als ein Erzeugnis von der Subjektivität dargestellt werden. Und nicht ohne den Erfolg: ein Weg zur Objektivität finden. Wie? Aus der Vorstellbarkeit ausgehen und eine Unvorstellbarkeit klar zu darstellen. Zum Beispiel: aus vorstellbarer Rotation ausgehen und ein Symbol für die Rotation zu finden. Mit der Macht „ein unvorstellbares Spin darzustellen“. Um unbekannte Eigenschaft der Elementarteilchen aus dem Schatten ausziehen.

Erst aus dieser Perspektive ist Bohrs Prinzip der Komplementarität, als eine neue Denkmethode, nur approximativerweise verständlich. Die innere Struktur der Idee „Komplementarität“ ist darauf eine Welt der Symbole für eine Verbindung zwischen Vorstellbarkeit und Unvorstellbarkeit (=ohne eine Macht „ein neues Wissen aus altem Wissen auszuführen und klar darzustellen“). Natürlich im Bereich des klassischen Verständnisses. Uns bleibt so nur „verschiedene, sich ausschließende, aber sich ergänzende Versuchsanordnungen, die „komplementär“ genannt werden“, zu suchen. Und danach neue Verbindungen mit der Quantenwelt festzustellen. Ein subjektives Element der Physik muß so nur durch die Begründung dieser Welt als ein objektives Element der Physik auftauchen. Wenn dem nicht so ist, dann bleibe es für immer nur ein unerfolgreiches Bild von den Gedanken im Prozeß „Verständigung der Welt“.

Trotz allem ist ein Symbol für die Welt der Physik schwer erreichbar. Wie soll es in Vorstellbarkeit aus reiner Unvorstellbarkeit kommen? Eine Säule der Physik (=die Relativitätstheorie) steht so konzeptionell in nebeligem Verhältnis mit der anderen Säule der Physik (=die Quantentheorie). Aus einfachem Grund: der Rahmen physikalischer Welt (=die Struktur der Raum-Zeit) ist buchstäblich unbehrürbar. Eine Ausdehnung des Raums ist kein Raum und ein Fluß der Zeit ist keine Zeit. Der letzte Strand dieser „Realitäten“ gehört den ontologischen Korrelaten aller physikalischen Größen. Das Hauptgeheimnis dieser Welt ist aber sicher das Licht: es ignoriert jede Bewegung in der Raum-Zeit. Was ist danach das Licht? „Etwas drittes“ transzendiert die Welt der Physik und die Welt der Vernunft. Mit klarer Information: der Begriff „Transzendenz“ hat mit der Kontingenz überhaupt nichts zu tun. Sie kommt der Physik aus der Mathematik. Eine Vorstellung „Zahl“ ist dort möglich. Der Preis für sie ist aber hoch: der Begriff „Zahl“ ist unmöglich. Trotz der Erweiterung der rellen Zahlengeraden: alle komplexen Zahlen lassen sich in der Gaußebene darstellen. Dem Problem ist der Name „Transzendenz“: es ist unübersteigbar! Alles leicht darstellbar!

Die Eulersche Identität

-\(e^{\imath x}=\cos{x}+\imath\sin{x}\)-

ergibt (für \(x = \pi\))

-\(e^{\imath\pi}=-1\), (\(\pi=3,14...\))-

mit der Folge

-\(\imath\pi=\log{(-1)}\).

Die linke Seite stellt eine Transzendenz (= \(\pi\) ist eine transzendentale Zahl) dar. Sie entspricht so der mathematischen Nichtexistenz (= die rechte Seite der Identität). Die Zahl \(\pi\) steht aber sicher zwischen zwei Möglichkeiten in der Kontingenz (=euklidische Geometrie oder nichteuklidische Geometrie). Andererseits kann allem mein Anspruch aus der Transzendenz in der Notwendigkeit noch zu stehen:

– weder euklidische Geometrie noch nichteuklidische Geometrie sondern „etwas drittes“.

Ja! Die Zahl \(\pi\) steht zwischen Möglichkeit und Unmöglichkeit (=Information aus der Mathematik ist richtig). Jetzt ist aber schon leicht zu erraten

– „etwas drittes“ ist notwendige Geometrie aus dem Fluß der Logik– 

oder

– „etwas drittes“ ist das Symbol der notwendigen Anwesenheit Gottes– 

aus reiner Unvorstellbarkeit. Es ist aber klar: ein notwendiger Raum negiert sich selbst. Dort ist keine Sigularität, keine Grenze, keine Unendlichkeit, auch keine Endlichkeit aus einer Ignoranz der Distanz, … . Mit der Zeit ist auch dasselbe: sie ignoriert sich selbst aus dem Zustand „etwas drittes“. Ja! Die Zeit ist überflüssig im Fluß der Logik. In der Notwendigkeit.

Ich beobachte den Stern Betelgeuse ohne Hoffnung: meine Sehnsucht hilft mir nicht. Dieser Stern ist aber für mich nur physikalisch unerreichbar. Seine Distanz ist kein Hindernis meinem Geist. Er wird früher oder später an sich die Macht notwendiger Geometrie tragen: Betelgeuse ist erreichbar unmittelbar von den notwendigen Gedanken aus jedem Raum-Punkt des Weltalls und aus jedem Zeit-Punkt der Geschichte von dem Anfang bis das Ende des Weltalls:

– nur ein ontologischer Punkt der Notwendigkeit ist das Symbol von den allen „Punkten“ in dem physikalischen Weltall.

Nur in diesem Punkt war die Arena für die Entstehung aller Felder und die spätere Wirkung aller „Kräfte“ in der Welt der Physik. Ein Ausbruch dieser Macht war nur eine Folge der Ursünde in dem logisch, nicht zeitlich, „früheren“ Zustand der Notwendigkeit.

Das Leben in der Kontingenz ist so an sich nur ein Symbol für das Ziel aller Symbole

– Heimkehr in Nichtzeitlichkeit Gottes.

Nur dort ist Ruhe der Existenz für alle empfindbar. Dem Gefühl „Sehnsucht“ ist es annehmbar. Ja! Dort ist eine Welt ohne den Betrug. Oder nur ein Traum aller Träume. Aus einwertiger Logik für die Erhaltung des Lebens im göttlichen Krieg gegen die abscheuliche Möglichkeit „Nichts“.

Mir scheint daß ein neues Verhältnis zwischen Philosophen im Streit nur aus dem Bekenntnis

– „keiner Philosophie gehört eine Priorität in der Kontingenz“– 

leicht hervorgehen kann. Ein solches Urteil ist natürlich logisch unverfechtbar. Es „wirkt“ nur für mich als „etwas“ unverfänglich aus meiner Psychologie.

Jede Teilnahme im Streit ist augenscheinlich sinnlos. Ein Philosoph, als eine Ausnahme im Streit, ist möglich? Nein! Er bleibt immer ein kontingentes Wesen. Und er muß immer die aristotelische Logik anwenden. Sieg? Ausgeschlossen! Diese Frage kam aus objektiver Unbestimmtheit in der Freiheit! Oder präziser gesagt: aus subjektiver Ungewißheit als einer Folge der Freiheit.

Also!

Ich weiß etwas nur als ein Unwissender (=richtige Form der Aussage von Sokrates).

Aus unserem Schicksal „Kontingenz“!

Die Gesundheit der Geistigkeit hängt so entscheidend von den Symbolen aus der Natur der Menschheit

„Gens una sumus“ und „Errare humanum est“

ab.

Alles schon wohl bekannt.



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