Über das Verhältnis zwischen Ordnung und Unordnung

Der Ansicht von Menschen im Bereich der Wissenschaft zufolge stammt die Krone der Existenz „Leben“ (=von der Geburt bis zum Wunder „Selbstwissen“) entweder aus der materiellen Natur der Welt oder aus den Tiefen des Geiestes in ontologischem Wesen mit dem Geheimnis „wir denken“. Da sind sofort gewöhnliche Fragen:

Warum Geheimnis? Warum Wunder?

Wir leben in einer Welt mit fremder Koexistenz der Gegenpole und genau am Posten zwischen Ordnung und Unordnung. Und wirklich! Das Leben scheint überzeugend nur als ein Ergebnis der Ordnung im Prozeß der Entstehung. Aber! Andererseits entsprang das Leben auf Erden eben bei dem gegenseitigen Grundgesetz der Natur: alles strebt zur Unordnung (=das Gesetz der Entropie).

Das ist das anschauliche Paradoxon aus möglichem Verständnis:

- die Entwicklung der Unordnung mit dem Ergebnis „Leben“ entspringt in dem Weltall als ein Ausdruck der höchsten Ordnung im Hintergrund der Kontingenz -

oder

- das Leben verbraucht die Ordnung aus der geheimnisvollen Unordnung.

Diese Idee kommt aus der Überlegung von Erwin Schrödinger:

„Ein Organismus verfügt über die erstaunliche Gabe, einen „Ordnungsstrom“ auf sich selbst zu konzentrieren und damit dem Verfall in das Chaos zu entgehen – er kann aus einer passenden Umgebung „Ordnung trinken““

Wie? Die Struktur der Quantentheorie entstand erst nach dem Zerfall der Einigkeit zwischen Wesenheit und Geistigkeit in der Welt der Notwendigkeit. Damit entstand auch ein neuer Mensch mit neuer Kraft der Entschleierung neuer Realität „Kontingenz“. Der Preis dafür war die neue Erkenntnis der Welt im Akt des Denkens mit der Folge „Zusammenbruch der Quantenwelle“. Diese Idee kam uns von Eugene Wigner.

Ihm zufolge bricht die Quantenstruktur zusammen, sobald sie das Bewußtsein eines Menschen erreicht. Dementsprechend kann die Anwesenheit der Menschheit als eine Folge der Unordnung angesehen werden. Immer mehr Wissen von der Welt impliziert so immer mehr Unordnung in Übereinstimmung mit der These

- Unordnung taucht als Folge ontologischer Umwandlung mit dem Ergebnis „Entstehung der Materie“ auf.

Das Leben, als die Krone der Existenz in der Kontingenz, kann so normalerweise nur aus einer hoch organisierten Ordnung, aber nur aus dem Hintergrund der Kontingenz, abstammen. Alles hängt so von dem anfänglichen Rätsel ab:

- ist das Weltall von je in der Zeit?

Sofern das Weltall keinen Ursprung in der Zeit hatte, ist es trivial unendlich alt. Diese Frage ist aber logisch sinnlos aus der folgenden Frage: wieso leben wir erst jetzt? Und wirklich! Unsinn der Frage kam aus unserem Unverständnis der Zeit:

- die Zeit entstand erst nach der Entstehung des Weltalls.

Ein Ausweg aus diesem Rätsel

- das Weltall hatte nicht in der Zeit entstanden -

ist jetzt aber logisch einfach: die These

- das Weltall konnte nur aus der notwendigen Wirklichkeit ohne unsere Vorstellung „Zeit“ (=im Sinne der Physik) entspringen -

liefert eine Entschleierung

- die Bedingung des Wissens ist außerhalb des Weltalls.

Erst jetzt stehen wir vor der ernsten Frage

- was ist mögliche Ursache der Unordnung nach der Geburt des Weltalls?

Alles aus alter Literatur wohl bekannt. Die biblischen Erzählungen sprechen von der Grausamheit der „neuen“ Menschen. Alles klingt als grobe Propaganda gegen den Glauben. Aber gerade aus dem Kern des Glaubens. Entsetzlich! Warum? Ganz unverständlich: eine geistige Bewegung arbeitet systematisch gegen sich selbst! Aus welchem Motiv? Es existiert: alles ist geschichtliche Wahrheit. Sie schildert objektiv das Drama von Menschen. Das Rad der Zeit geht aber weiter. Eine Reihe der neuen Skandale waren bitterlich neue Belastung für die Kirche. Sie stand aber immer ruhig mit dem Schmerz aus der Gerechtigkeit im Gefühl: dem Papst gehört auch ein Status „Mensch“, damit auch die Strafe Gottes. Aber! Der Papst ist eine Ausnahme als ein Opfer der Wahrheit: weder schuldig noch unschuldig, sondern „etwas drittes“ aus dem Urteil Gottes. Ihm kann und Ihm wird nur das Gericht Gottes urteilen. Und wieder mit einer Ausnahme im Vergleich mit den anderen Menschen. Er trägt unabhängig von der Ehre oder Unehre die schwerste Belastung dieser Welt. Seine Unmoral ist keine „Unmoral“, sondern reine Hölle! Jedem Papst ist alles im voraus bekannt. So war auch mit dem Papst Alexander VI. Denn nur in der Persönlichkeit von Papst liegt das Geheimnis der Grenze zwischen Diesseits und Jenseits. Mit Ihm ist immer der Heilige Geist. Im Gefühl aus Freude und Trauer! So einfach! Aber! Der Papst, als ein Geisel der Wahrheit Gottes, stellt immer das Kreuz der unverständlichen Schwierigkeit „Gewissen in der Freiheit“ dar. Ohne das Verständnis aus der Lage „Kleinigkeit von Menschen“!

Als unabweisbar gilt:

- Diesseits und Jenseits sind zwei unvergleichbare Realitäten -

aus grober Verbindung

- das Weltall (=Diesseits) taucht aus dem ontologischen „Etwas“ (=Jenseits), nicht aus dem nichtexistirenden „Nichts“, auf.

Dementsprechend muß weiter gelten:

- eine mit dem Gesetz bestimmte Vergrößerung der Unordnung innerhalb des Weltalls kann nur von der Verkleinerung der Ordnung außerhalb des Weltalls verstanden werden.

Die Welt der Kontingenz konnte nur aus der höchsten Ordnung der Realität im Hintergrund eigener Existenz, als der Kern der hoch organisierten Tätigkeit Geistes, entspringen. Mit anschaulichem „Fehler“ im Hintergrund: nur aus ihm konnte eine programierte Unordnung der hoch organisierten Ordnung strahlen. Wie und warum? Das Gesetz der Entropie ist ungnädig! Es spricht tatsächlich von der Ursünde der Urmenschen in der Notwendigkeit: dort ist ein Hinweis für die physikalische Unvermeidbarkeit „das Weltall geht zum Ende“. So ist egal mit dem Leben: es geht unvermeidbar zum Ende. Erstaunlich? Nein! Die Unordnung aus dem Gesetz der Entropie spricht überzeugend von einer hohen Zielgerichtetheit: alles steht in Übereinstimmung mit der notwendigen Logik. Die Unordnung strebt nur einem Ziel: es ist ein Anspruch aus der notwendigen Vernunft. Das Gesetz

- weder „Ordnung“ noch „Unordnung“ sondern „Etwas Drittes“ -

wirkt aus dem Hintergrund unserer „Realität“ mit diesem Anspruch

- „Etwas Drittes“ ist „notwendige Ordnung“.

Also!

Kein Geheimnis! Kein Wunder!

Mit dem Problem

- was ist „notwendige Ordnung“?

Gott wirkt in einer Welt mit fremder Existenz „Einigkeit der Gegenpole“ und genau am Posten zwischen Gewißheit und Ungewißheit. Das Wissen davon ist unentbehrlich! Aus unserer Seite der Existenz alles kommt aus den Gesetzen der Quantentheorie: der Inhalt unserer Realität

- geistige Ungewißheit und physikalische Unbestimmtheit steuern mit der Quantenwelt -

impliziert aber eine Störung in der Notwendigkeit nach tragischer Entstehung der Kontingenz

- die notwendige Welt mit der „Einigkeit der Gegenpole“ sucht auch einen Ausweg aus der eigenen Lage „Verkleinerung der Ordnung“ in der Notwendigkeit.

Aus diesem Grund leben wir praktisch allein ohne unmittelbare Unterstützung aus der Seite des Schöpfers. Das Gefühl der Einsamkeit ist nur eine Folge der Strafe für die Ursünde. Alles ist unvorstellbar aus dem Wissen in der Kontingenz. Aber eine Spur der Schwierigkeiten ist doch anwesend und sichtlich in der Natur: die Tatsache

- das Ganze ist umfassender als die Summe seiner Teile -

impliziert

- ein Ameisenhaufen (=er ist eine „Gesamtheit“) ist umfassender als eine Ansammlung von Ameisen (=sie sind nur Automaten als „Elemente“ der „Gesamtheit“) -

und bestätigt überzeugend die These von David Bohm

- „Das Leben selbst muß als etwas angesehen werden, das in gewisser Weise einer Gesamtheit angehört“ -

in Übereinstimmung mit meiner These

- das Projekt „Kontingenz“ kann mit der Erneuerung alter „Notwendigkeit“ beenden -

derer Gewißheit ist weiter abhängig von der Endfrage

- ist „Menschheit“ als „Gesamtheit“ fähig das Verschwinden der Kontingenz zu erreichen?

Erhaltung des Lebens im Licht der Spannung zwischen Ordnung und Unordnung steht dem Paul Davies nach in keinem Widerspruch mit der Entwicklung des Wissens:

„Das Paradox bezieht sich auf das eigentliche Wesen lebender Dinge, nämlich die Ordnung. Wohl verlangt, wie wir gesehen haben, der zweite Hauptsatz der Thermodynamik, der Veränderungen des Ordnungszustands erklärt, eine stets zunehmende Unordnung, doch ist die Entwicklung des Lebens ein klassisches Beispiel für zunehmende Ordnung. Dadurch, daß sich lebende Systeme im Verlauf der Erdgeschichte in immer komplexeren und ausgeklügelteren Formen entwickelt haben, wurde eine höhere Ordnungsstufe erreicht. Wie läßt sich das mit dem zweiten Hauptsatz vereinbaren? Ist dieser Widerspruch ein Hinweis auf das Wirken eines göttlichen Prinzips, das – wunderbarerweise – die Entwicklung biologischer Organismen einer Ordnung unterwirft?“

Dasselbe steht auch mit dem Zustand der Gefühle.

Zwei Jahre vor seinem frühen Tod schrieb Novalis (=Friedrich von Hardenberg, 1772-1801) das Fragment: „Die Christenheit oder Europa“. In meiner Erinnerung stand ein solches Fragment als etwas ungefähr „Die Christenheit=Ordnung oder Europa=Unordnung“. Buchstäblich! Aus den wohl bekannten Tatsachen aus der Geschichte:

„Europa“ (=reine menschliche Unordnung) aus dem Lauf der blutigen Kriege in schmerzender Geschichte) ist wahre Herausforderung für „Christenheit“ (=reine göttliche Ordnung) aus dem Lauf der geistigen Versuche „pax in terra“ zu erreichen.

Aus diesem Grunde zitiere ich noch Ursula von Mangoldt aus dem Versuch einer Antwort in ihrer „Utopie oder Wirklichkeit“

„Die Hymnen und geistlichen Lieder, die er (=Novalis) zuvor gedichtet hatte, gaben seiner Frömmigkeit Ausdruck in einer romantisch-idealistischen Mystik, einer pantheistischen Symbolik und in einer Marienverehrung, die durch die Liebe zu der im kindlichen Alter gestorbenen Braut von irdischen Klängen durchzogen war. In Märchen und Traumbildern fand seine Sehnsucht nach dem Übersinnlichen die Möglichkeit der Gestaltung. Durch sein ganzes Leben zog sich diese Sehnsucht hin. In seinem Roman „Heinrich von Ofterdingen“ schildert er sie als die Suche nach der „blauen Blume“, einem durch Liebe geöffneten inneren Wissen, nach dem Wunder der Einheit, in der „Menschen, Tiere, Pflanzen, Steine und Gestirne, Elemente, Töne, Farben zusammenkommen, wie eine Familie, handeln und sprechen wie eine Geschlecht“. Der Weg zu dieser Welt, in der Traum und Wirklichkeit, Leben und Tod, Zukunft und Vergangenheit sich verbinden bedeutet ihm einen Weg zurück in eine goldene Zeit der Harmonie und Poesie, wenn er auch weiß, daß die Sehnsucht niemals Erfüllung und damit ihr Ende finden kann, sondern gerade dies ihre schöpferische Kraft bleibt“.

So bleibt mir auch mit ihm zusammen sein und nur aus ihm ruhig beschließen:

„Die Unschuld eures Herzens macht euch zum Propheten“



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