Judasevangelium als Aufruhr des Wissens im Rätsel „Glauben oder Unglauben?“

1. Glauben und Unglauben

Verständlichkeit der Evangelien hängt allerdings von allgemeiner Frage ab: wie etwas überhaupt verstanden werden kann? Aus dem trivialen Problem: die Außenwelt und Innenwelt der Vernunft sind abgetrennt worden. Mit der zusetzlichen Frage: wo ist die Welt der physikalischen Unterlage für die Außenrealität mit der Eigenschaft „Inhalt der Außenrealität kann in der Innenrealität gedacht werden“? Diese Welt liegt notwendigerweise im nichtmateriellen Hintergrund stofflicher Existenz. Sie ist auch notwendigerweise ein ontologischer Komplex der Korrelate für „alles möglich in der Außenwelt“ mit der Eigenschaft „alles möglich wird zugleich in der Innenwelt gedacht“. Also: wir sind gezwungen eine Beschränkung des Wissens in der Kontingenz annehmen. Aus dieser Realität entspringt unmittelbar die Beschränkung des vollständigen Wissens. Es ist unerreichbar. Mit der Folge in diesem Falle:

- wir können von der Persönlichkeit „Judas“ nur ohne den Begriff „Wahrheit“ (=als Folge des Zerfalls zwischen Geistigkeit und Wesenheit im Bereich ontologischer Unterlage) denken.

Ohne Vorsicht geht weiter also nichts. „Verrat Jesu“ (=nach den Evangelisten) geschah ohne den Zweifel in der „Freiheit aus der menschlichen Natur“. Aus der eigenen „Unfreiheit Gottes“ hat Jesus also mit dem Verrat nichts zu tun. Das Problem liegt so nur im menschlichen Verständnis: war „Erleuchtung von Judas“ (=nach dem Judasevangelium) entscheidend und unentbehrlich für den Erfolg der Mission Jesu? Als gewiß steht

- das Geheimnis des Ereignisses wird nur in der Tätigkeit des Heiligen Geistes verborgen -

ohne das mögliche Wissen von dem Kern des Ereignises „Verrat“. Mit dem Problem aus den Fragen im Bereich des möglichen Wissens:

- ist erreichbar ein Schlüssel für die Unterscheidung zwischen Wirkung des Heiligen Geistes und Arbeit von Menschen? -

und

- wie verstehen das Verhältnis zwischen „Glauben“ und „Unglauben“?

Mir nach entspringt „Glauben“ im Prozeß der Erkenntnis „einer Realität“ ohne den Erfolg im Verständnis mit dem Ergebnis:

- das Wissen von dieser Realität ist darstellbar als „Glauben“ ohne das Verständnis dieser Realität -

in einer Situation

- ich weiß „etwas“ (=durch „Glauben“) ohne das Verstehen.

Andererseits entspringt „Unglauben“ im Prozeß der Erkenntnis einer Unwissenheit von „einer Realität“ im Verständnis mit dem anderen Ergebnis:

- die Unwissenheit von dieser Realität ist darstellbar (=als „Unglauben“) mit dem Verständnis dieser Realität -

in einer Situation

- ich weiß nicht „etwas“ (=durch „Unglauben“) mit dem Verstehen.

Aus allem folgt: alles hängt von der Bewußtseinsausrichtung ab. Ist sie eine a priori getroffene Richtung oder nicht? Augenscheinlich nicht:

- „Glauben“ geht (=nach dem ontologischen Gesetz des Verstandes) dem Wissen voran -

mit der Folge

- die Tätigkeit des Verstandes läuft frei zusammen mit der Tätigkeit der Vernunft -

und

- „Unglauben“ geht (=nach dem geistigen Gesetz der Vernunft) dem Wissen nach -

mit der Folge

- die Tätigkeit der Vernunft läuft frei gegen die Tätigkeit des Verstandes.

So ist sichtbar:

- Gläubiger ist tätig ontologisch richtig (=logisch) -

und

- Ungläubiger ist tätig ontologisch falsch (=unlogisch).

Sie sind so wesentlicherweise verschiedenlich aus dem Streit zwischen Vernunft und Verstand. Mit dem Problem

- woher und wie entsteht „Freiheit der Bewußtseinsausrichtung“ mit dem Inhalt „Entstehung menschlicher Persönlichkeit“? -

für die Alternativen

- „Glaube bestimmt, was wir wissen“ bedeutet: Gläubiger weiß (=er versteht es nicht) -

und

- „Unglaube bestimmt, was wir wissen nicht“ bedeutet: Ungläubiger weiß nicht (=er versteht es).

Das Verständnis der Realität „Kontingenz“ ist ohne den Zweifel von der Antwort auf letzter Frage sehr entfernt. Nur die ontologische Ursache dieser Realität ist wirklich möglich und bekannt. Sie ist eine Folge der Trennung zwischen Geistigkeit (=wer ist ein Mensch?) und Wesenheit (=was ist ein Mensch?).

Danach ist endlich logisch zu gestehen

- Glaube und Unglaube sind unvereinbare Manifestationen der unerträglichen Spannung in der Kontingenz -

und logisch zu antworten

- Unterschied ist noch einmal ein tragischer Ausdruck des Unglückes als Folge der Freiheit in der Kontingenz -

aus dem Grundargument:

- nur die Freiheit nimmt die Verantwortung für den Streit zwischen Vernunft und Verstand.

Alles führt weiter auf die mögliche These:

- die ontologische Unterlage für die Abtrennung zwischen Vernunft und Verstand gehört der dritten Seite (=Gott) für die Entstehung „Freiheit der Bewußtseinsausrichtung“.

Wo ist aber sie? Niergends! Die „dritte Seite“ ist nur eine Fiktion der Vernunft für das Verständnis der Abtrennung zwischen Vernunft und Verstand nach der Ursünde. Die notwendige Vernunft (=Gott) hat mit diesem Ereignis nichts zu tun. Gott konnte nur mit der Auswahl von Urmenschen einverstanden sein. Ohne „Abwehr“ aus der Unmöglichkeit der Abwehr. Die Geburt der Freiheit war so schwere Niederlage von Urmenschheit. Alles entstand aus unverständlichem „nichts“. Aber! Mit dem vollen Verständnis aus der Seite der Notwendigkeit. Die Spur dieser Tragödie lebt tief in der menschlichen Geistigkeit als Ausdruck ewiger Spannung zwischen zwei Kräften

- ein Trieb aus dem Unbekannten (=Gott) wirkt im Geist von Menschen aus reiner Unfreiheit als Glaube -

und

- ein Widerstand diesem Trieb kommt aus dem Bekannten (=Mensch) in reiner Freiheit des Geistes als Unglaube.

Ist ohne diese These ein logischer Ausweg überhaupt möglich? Keineswegs unter den Umständen der Logik in der Kontingenz. Warum? Das Feld „Sehen“ kontingenter Vernunft für den Umfang der Logik „richtig – falsch“ bedeutet ein wenig: das Annehmen geistiger Struktur aus der „Beobachtung einer Realität“ ist nach dem Standpunkt aus der Quantenwelt tief unzuverlässig. Es ist voll der Ungewißheiten. Aber! Das Feld „Sehen“ kontingenter Seele entspringt als ein „wahres“ Kriterium aus dem Gefühl und steht in Übereinstimmung mit der Aussage Jesu

- „Selig sind die, die nicht sehen und doch glauben“ (Joh 20.29).

Das Wissen Gottes ist so unerreichbar ohne das Wunder in der Natur des göttlichen Wissens. Es ist aber wirklich ein Wunder aus Mangel an Begriff. Für den Menschen ist das Leben unvermeidbar „etwas total anders“ aus der Unmöglichkeit bekannter Approximation vollständigen Wissens. In den Tiefen dieser Approximation liegt sicher eine Menge möglicher Welten mit der Abgeschlossenheit des Wissens (=ohne Grenze im Verständnis der Welt). Weil alle Möglichkeiten „Kontingenz“ sind aus göttlicher Wirklichkeit „Notwendigkeit“ sicher unerschöpft.

Zum Beispiel: ein Gedanke von etwas wird gedacht. Was sind danach die Bestimmungen „der Gedanke wird ausgesagt“ und „das Gefühl von dieser Aussage wird gefühlt“? Alles hängt weiter von dem Komplex der ontologischen Wesen für die entsprechenden Ereignisse ab. Wie? Die Antwort ist unmöglich als Folge unbekannter Verschiedenheit der unzählbaren Interpretationen.

So ist gewiß: Nebel herrscht und Nebel wird herrschen. Bis zum Ende der Kontingenz. Erst später werden wir alles wissen. Natürlich: ohne die Bedingung des Wissens in reiner Unfreiheit Gottes. Alles ist weiter nur ein Problem der Psychologie. Weil ein Widerstand dem menschlichen Versuch „Kampf für die Begriffe“ kommt normalerweise aus dem Status der Wissenschaft. Aber Vorsicht! Mit dem Recht? Ohne das Wissen von dem Recht? Unsinn! Das Licht muß kommen! Das Leben ist nicht umsonst!

Etwas erschütternd geschieht im Moment des Todes. Aus den alten Zeiten ist der menschlichen Erfahrung etwas wohl bekannt: bei den Unschuldigen kommt der Tod oft als ein zärtlicher Begleiter der Seligkeit, bei den Schuldigen aber als ein grausamer Begleiter der Furchtbarkeit. Diese Tatsache wurde oft als ein komischer Ausdruck reiner Religiosität ausgelacht. So ist aber überall dasselbe: bei Christen, bei Juden, bei Moslems, … , alles spricht ohne den Zweifel von einem universellen Eigentum. Zugleich scheint eine andere Frage komisch aber überhaupt nicht:

- spricht ein solches Ereignis auch etwas von der Freiheit der Bewußtseinsausrichtung?

Keine Antwort ist natürlich möglich. Aber! Aus der Seite von den Mystikern kommt kein Spott. Uns ist noch etwas bekannt als reine „Dummheit“! Der Preis für den Ausweg aus den Schwierigkeiten der Kontingenz ist unerwartet:

- „Lasset die Toten ihre Toten begraben“, Matth. 8, 21 – 27

Der Gedanke verliert und das Gefühl gewinnt! Die ganze Geschichte von der Mission „Judas“ bleibt so im Licht dieser Feststellung einfach unlösbar. Weil die Versuchung verschwindet erst nach der Flucht der Toten aus der Kontingenz.

Dem unvollständigen Wissen in der Kontingenz ist immanent ein Verständnis der Hoffnung für die Heimkehr in das Reich des vollständigen Wissens in der Notwendigkeit. Die führende Kraft des Geistes auf diesem Weg menschlicher Sehnsucht ist nur der Glaube. Ist er darstellbar? „Erkenntnis einer Unaussagbarkeit“ in einer „Unmöglichkeit der Wahrheit“ sucht eine „Verschiebung des Geistes“ und findest alles im Verb „glauben“ für das Substantiv „Glaube“. Alles aus dem Ziel dem vollständigen Wissen näher zu kommen: der Prozeß der Erkenntnis wäre aber unmöglich ohne die denkende Tätigkeit der Unwissenheit „Glaube“ mit dem Inhalt „Glaube sucht die Gedanken für die Flucht aus der Unwissenheit“.

Ganz umgekehrt läuft alles durch die Verschiebung des Geistes gegen den Versuch der Erkenntnis einer Unaussagbarkeit aus einer Unmöglichkeit der Wahrheit. Das ist jetzt ein Abstand vor allem! Aus reinem Versuch einer Prätension „alles geht wider die Erkenntnis einer Unaussagbarkeit von der Möglichkeit des Wissen“ im Streit mit anderer Prätension „alles geht zur Erkenntnis einer Aussagbarkeit von der Unmöglichkeit des Wissens“. Aber! Mit der Folge: alles steht jetzt im Widerspruch mit der Bedingung des Wissens. Sie liegt in der These „Einheit dieser Welt“. Oder: in der Zusammenfügung der geistigen Vernunft mit dem ontologischen Verstand! Also: der Abstand ist nur ein Ausdruck des Unglaubens. Gegen die Natur von Menschen.

Auswahl zwischen Alternativen ist einfach:

- Umfang sinnvoller Unaussagbarkeit (=Glaube)

oder

- Umfang sinnloser Aussagbarkeit (=Unglaube).

Ohne Suggestion weiter! Aus unserer Unwissenheit über den Begriff „Synchronizität“ von Carl Gustav Jung. Am Internet steht

„Es handelt sich bei der Synchronizität um ein inneres Ereignis (eine lebhafte, aufrührende Idee, einen Traum, eine Vision oder Emotion) und ein äußeres Ereignis, welches eine (körperlich) manifestierte Spiegelung des inneren (seelischen) Zustandes bzw. dessen Entsprechung darstellt. Um das Doppelereignis tatsächlich als Synchronizität definieren zu können, ist unerläßlich, daß innere chronologisch vor oder aber genau gleichzeitig („synchron“) mit dem äußeren Ereignis geschen ist. Andernfalls könnte angenommen werden, daß das innere Phänomen auf das äußerlich wahrgenommene vorherige Ereignis reagiert (womit wieder eine quasi kausale Erklärung möglich wäre)“

mit der Bedeutung

„Als Synchronizität bezeichnete der Psychologe Carl Gustav Jung zeitlich korrelierende Ereignisse, die nicht über eine Kausalbeziehung verknüpft sind (die also akausal sind), jedoch als miteinander verbunden, aufeinander bezogen wahrgenommen und gedeutet werden“.

Die Zusammenarbeit zwischen Jung und Pauli ist willkommend in meinem Weltbild. Aus keinem Widerspruch mit ihm. Es ist darstellbar. Ein Nichtwissender (=ich bin in Übereinstimmung mit ihm) kann eine Information aus der Tranzendenz empfangen: es ist absolut unwichtig ob er (=mit mir) „etwas“ versteht oder nicht. Weil „etwas anders“ sofort als wichtig entspringt: kann er ein Wissen aus der Undenkbarkeit eines Gedankens (=als undenkbar) verstehen oder nicht? Augenscheinlich nicht: „etwas anders“ ist undenkbar! Aber: diese Frage ist denkbar! Sie schafft leicht ein Gefühl „Wissen“. Mit der Stärke: das unmögliche Wissen steht im Verhältnis mit dem Gefühl „Wissen“. Andererseits steht noch „etwas drittes“: das kontingente Wissen von dem unmöglichen Wissen aus dem Gefühl „Wissen“ ist geistige Bewegung bis zum Gedanken von der Bedingung des Wissens im vollständigen Wissen Gottes. Also: „etwas drittes“ führt bis zum Wissen über die Bedingung des Wissens für die notwendige Begründung einer Realität „etwas anders“. Sie ist zugleich „etwas göttlich“ als undenkbar und „etwas menschlich“ als denkbar in der geistigen Spur der akausalen Ereignisse aus dem Wesen Gottes. Sie werden unmittelbar als ein Teil Gottes ins Spiel mit der Kontingenz verfochten. So ist die Jungsche Idee von der Akausalität der Ereignisse anschaulich ein Zeichen der Anwesenheit Gottes. Und alles in Übereinstimmung mit der These von Heidegger: „alles ist immer etwas, nie nichts“. Klar! Das „Nichts“ ist abwesend. In der Realität der Kontingenz ist so gewiß: Freiheit hilft oder nicht. Alles abhängig von den unbekannten und sinnvollen Schritten der Notwendigkeit.

Wer ist aus allem vorbereitet einem „Judas“ der Richter zu sein?

Judas war augenscheinlich nur ein „Teilchen“ im Spiel der Notwendigkeit aus der unvorstellbaren Zielgerichtetheit Gottes. Ein Schuß in diesem Spiel „Geheimnis erraten“ ist unmögliche Mission menschlicher Beschränktheit im Versuch der letzten Erkenntnis. Unwissenheit ist das Schicksal der Menschheit als Folge einer Niederlage der Urmenschheit: Kampf für die Bedingung des Wissens (=Abschaffung der Notwendigkeit) war ein Unsinn aus der menschlichen Natur mit dem Ergebnis „Entstehung der Kontingenz“. Alles im Bereich der Theologie als der Fall Geistes (=Ursünde) wohl bekannt. Ausweg aus dem Rätsel ist unmöglich. Aber! Das Verständnis des Rätsels scheint möglich. Ich schreibe weiter nur aus dieser Hoffnung.

2. Hinsicht aus der Theologie

Rodolph Kasser hat das Evangelium Judas als eine „kaintische“ Gegenbibel (=die Kainiten „stellen das Alte Testament subversiv auf den Kopf, indem sie Judas, der das heilvolle „Geheimnis des Verrats“ in Gang gebracht hatte, in einer Reihe mit den anderen Gottesfeinden placieren – mit Kain, Esau und den Sodomiten“) verstanden. Aus dieser Quelle wissen wir heute etwas mehr von dem streitbaren Evangelium des Judas (=am Internet):

„Kernaussage des Judas Evangelium ist, daß Judas der beste Freund Jesu war und mehr Erkenntnis (Gnosis) besaß als alle anderen Jünger. Jesus habe deshalb Judas beauftragt, ihn um des Heils willen zu verraten. Denn durch den Verrat habe Jesus seine leibliche Hülle verlassen und in das wahre göttliche Reich zurückkehren können. Judas habe Jesus daraufhin gefragt, was sein Lohn für den Verrat sei, und Jesus habe ihm sehr offen geantwortet, daß die ganze Welt ihn auf ewig hassen und verdammen werde, er aber als Erleuchteter ebenfalls in das wahre göttliche Reich eingehen werde“.

Alles scheint so möglich, ziemlich logisch, menschlich schlau enträtselbar, und göttlich total falsch! Zum Glück leicht darstellbar!

Jesus wurde als ein Mensch geboren. Er konnte so erst nach dem Ereignis „Verklärung“ als ein göttliches Wesen an sich (=durch die Einigkeit der Fragen „wer bin ich?“ und „was bin ich?“) von einer notwendigen Natur angenommen werden. Aus dieser Lage war Jesus in delikater Situation: der göttlichen Natur Jesu waren alle Umstände der Anwesenheit in der Kontingenz, nach dem nichtzeitlichen Entwurf Vaters, logisch „im voraus“ bekannt, andererseits mußte aber Jesus als ein gewöhnlicher Mensch tätig sein. Das heißt: alle Schwierigkeiten aus dem Verhältnis mit den Jüngern noch zu akzeptieren. Weil dem Menschen steht ein Wissen von der Macht Jesu, identisch der Macht Gottes, zur Verfügung nicht. Alles betraf so auch das Schicksal des Verräters. Er war ein gewöhnlicher Mensch mit der freien Entscheidung, ähnlich jedem Menschen. In der Freiheit wohl bekannt: jeder Mensch ist potentiellerweise ein „Judas“. Er ist immer frei ein „Judas“ sein oder nicht: die „heilige“ Freiheit ist tragisch billige Möglichkeit seines Glückes oder Unglückes. War die Rolle von Judas entscheidend für das Schicksal Jesu? Aus der Kontingenz gesehen, allerdings ja. Es ist sehr wichtig! Judas lag in der Freiheit einer Unterscheidung im Vergleich mit den anderen Jüngern unter. Aber! Aus der Notwendigkeit gesehen, seine Lage ist weder wichtig noch unwichtig. Sein Status wurde dort erst nach seinem freien Tun bewertet. „Alles möglich“ (=in der Freiheit) ist ein Ausdruck der Situation „notwendig“ (=in der Unfreiheit). Sie ist logisch a priori (=im voraus bekannt). Mit einem Unterschied: „bekannt“ (=notwendig) ist unfrei und „bekannt“ (=kontingent) frei. Judas hat also frei etwas frei (=kontingente „bekannt“) ausgewählt. Jede Prädestination ist nun ausgeschlossen. Weil er konnte frei etwas unfrei auswählen. Das Problem betrifft so nur die Natur der Freiheit: sie muß auch eine unfreie Tätigkeit in sich erlauben. So „bekannt“ (=kontingent) nimmt leicht eine Abweichung von „bekannt“ (=notwendig). Jesus hat in der Freiheit (=als Mensch) aus der Unfreiheit (=als Gott) gesagt: „Derjenige, der mich trägt, wird morgen gequält werden. Amen, ich sage euch: Nicht wird die Hand eines sterblichen Menschen sich an mich vergehen“. Also: Ein Urteil aus der Seite von den Menschen „Offenbar trennt sich der göttliche Jesus noch von der Passion von seinem menschlichen „Träger““ ist tragischerweise falsch. Als eine schwere Beleidigung Jesu. Die „Flucht“ Jesu aus der Kontingenz steht im Widerspruch mit der Ehre Gottes. Es blieb ohne das Verständnis im Wesen von Menschen. Weil jeder Mensch ist ein Opfer des Zerfalls zwischen Geistigkeit (=mit der Frage „wer bin ich?“) und Wesenheit (=mit der Frage „was bin ich?“). Eine Rekapitulation enthielt so das „Problem“ aus der Frage

- „Gang Jesu bis zum Ziel ohne Hilfe (=nach der Tradition)“ oder „Hilfe des Verräters (=nach dem streitbaren Judasevangelium)“? -

im Sinne

- „Logik aus dem Judasevangelium“ oder „Glaube aus der Tradition“?

Weil „alles geht auf den Kopf“ trägt die riesige Aufgabe für die Menschheit aus dem Anspruch einer Belastung

- Mensch ist verpflichtet die Nachprüfung eigener Natur durchzuführen.

Als erstens entspringt das triviale Problem im Verständnis der Verschiedenheit der Religionen aus reiner Unvermeidbarkeit

- alles ist eine Folge menschlicher Arbeit und keineswegs Gottes.

So erst als zweitens entspringt das Problem im Verständnis der Entscheidung Gottes. Alles ist weiter abhängig von dem Verständnis der Folgen eigener Selbstbestimmung in der Kontingenz.

Die Tätigkeit des Heiligen Geistes konnte leicht kompromittiert werden. Andererseits führt sie aber wirklich bis zum Wunder Gottes: die Vorstellung „Gott“ ist im allgemeinen überall der Welt durch den Lauf aller Zeiten aus der uns bekannten Geschichte der Menschheit als unabweisbare Tatsache tief verankert geworden. Die Rolle der Koinzidenz im Inhalt der Aussagen ohne Abhängigkeit vom Posten der Evangelisten ist weiter einfach verblüffend. Und steht allerdings in einer Verbindung mit dem Problem „Judas“. Im Sinne: jeder Mensch ist leicht ein „Judas“ aus seinem Verhältnis mit jeder Religion in dieser Welt. Das Problem „Judas“ ist eben aus diesem Grund ausschließlich ein Problem der Menschheit: der Fluß der Unvermeidbarkeit wirkt aus der Unfreiheit der Notwendigkeit genau nach den göttlichen Gesetzen ohne Möglichkeit der Auswahl. Unvorstellbar! Aber alles geschieht genau nach dem Wissen aus dem Rätsel in der Arbeit der Mystik

- die Fähigkeit „Durchdringlichkeit“ des Heiligen Geistes führt bei den Menschen bis zum Gefühl „Erfülltsein“ am Wege der Wahrheit bis zum Wissen ohne das Verstehen -

und gilt ohne den Zweifel! Das heilvolle „Geheimnis des Verrats“ betrifft solcherweise den Tod Jesu, spricht aber nichts von der Gewißheit des Rechtes aus dem Judasevangelium. Die Uridee in diesem Schreiben kam augenscheinlich aus der Arbeit von Menschen ohne Assitenz des Heiligen Geistes. Alles klingt aber realistisch überzeugend: der Judasevangelist wählt als entscheidend die letzten Tage, die der Passion Jesu vorangehen. Logisch! Etwas wesentlich geschah damals mit dem Jüngerkreis. Er setzt weiter auch als sehr gewiß voraus: dort standen sich Verständige (=nur Judas) und Bornierte (=alle anderen Jünger) gegenüber. Also! Der Evangelist rechnet mit der Möglichkeit: einerseits stehen alle Jünger in tiefstem Irrtum befangen, andererseits erhält Judas geheime Lehre von Jesus. Ein giftiger Weg der Lüge wurde so vorbereitet: Jesus verhöhnt das Abendmahl als ein gewöhnlicher Betrüger voll der Ironie und Spott. Und alles endet im Nebel der Situation:

„Judas solle sich von den Irregeleiteten „trennen“. Jesus kündigt ihm an, daß er das einzige wahre Opfer vollziehen werde: „Du wirst den Menschen, der mich trägt, opfern“. Wenn Judas also in der Nacht seines Verrats den Meister seinen Gegnern ausliefert, dann täuscht er diese … “

Unglaublich! Ein Mensch konnte diese Spielerei entweder aus dem tiefen Haß oder aus dem tiefen Wissen konstruieren. Ich gehe später diesem Problem entgegen.

3. Hinsicht aus der Geschichte

Etwas anders konnte aber wirklich als ein Wunder dieser Welt ertönen:

- wie ist heute das Leben einer Institution „Kirche“ überhaupt möglich?

Die Kirche lebt einfach ohne Rechtfertigung für das Tun in der Vergangenheit. Nach den Tränen der Unschuldigen aus der blutigen Vergangenheit! Der arme Kreuzfahrer aus den Kriegen für das Grab Jesu? Ein Papst Alexander (=Männer abwehrend!) Borgia? Die unschuldigen Opfer der Inquisition? Die Hexen? Unsinn der Kriege zwischen Katholiken und Protestanten?

Alles steht im scharfen Widerspruch mit dem heiligen Postament der Kirche. Und bei allem ohne Gnade aus der Seite der Opponenten. Zum Beispiel: Bertrand Russell und Jean Paul Sartre. Ist jetzt realistisch eine Verfechtung der Kirche überhaupt möglich durchzuführen? Das Übel wirkt als eine universelle Kraft. Als etwas immanent im Wesen der Menschen. Judas ist nur ein Erzeugnis dieser Realität. Er ist verständlich und menschlichem Verstand völlig annehmbar. Nichts besonders! „Das ist das Leben“ kommt aus der Unmacht des Lebens als Schlagwort dieser Tragödie.

- Ist also eine Verfechtung der Kirche überhaupt möglich?

Ein Weg der Hoffnung aus dem Nebel der Enttäuschung betrifft die Frage allgemeiner Existenz. Aus ihr ist schon bekannt:

- die Verantwortung für das Übel (=Kontingenz) nimmt der Mensch (=nach dem Ereignis „Ursünde“), nicht Gott.

Also! Gott hat nichts mit der Tragödie „Kontingenz“ zu tun. Nur eine Erklärung ist so gewiß. Sie stellt alles auf den Kopf. Die geistige Situation

- die menschliche Subversion wirkt innerhalb menschlicher Kirche ohne Möglichkeit „Sieg“ außerhalb göttlicher Kirche -

steht in einer Übereinstimmung mit der Realität

- es geht für die letzte Instanz einer Moral im Hintergrund unserer Welt von Sündern -

als Folge einer Unvermeidbarkeit im Geist Gottes

- „Kampf in sich selbst und Kampf aus sich selbst“ stammt aus dem unüberwindbaren Gesetz göttlicher Kirche -

für das Ziel des ewigen Traums

- Friede ist doch erreichbar in der Welt göttlicher Kirche!

Und alles im bewegenden Geist der Menschheit

- „Eppur si muove!“-

strebt klarem Verständnis: Fortschritt hängt von dem Frieden ab, Friede hängt von der Ehre ab, Ehre hängt von der Treue einer Moral ohne den Verrat ab. Also: alles strebt nur einer Bedingung für den Erfolg des Prozesses „Liebe für den Nähsten“ aus der Lehre Jesu. Kann ein solcher Prozeß mit dem Betrug anfangen? Nein! Aber diese Frage ist heikelisch. Sie darf nicht unterschätzt werden. Weil aus diesem Gesichtspunkt war das Judasevangelium eine Strategie der Logik „Ziel ohne Lüge ist unerreichbar“. Liegt da ein gewöhnlicher Betrug? Wir dürfen nicht auf das Russellsche Paradoxon vergessen. Es ist unbestreitbar. Aber nur in der Kontingenz. Also: die Gültigkeit des Glaubens wird noch einmal bestätigt:

- das Judasevangelium könnte im Prinzip wirklich in der Kontingenz als „wahr“ angenommen werden, nicht aber kategorisch in der Notwendigkeit.

4. Die Relation „wer = was“ bei Judas

Alles geht weiter dem klaren Beschluß entgegen:

- Judas bleibt Judas -

aus eigener Entscheidung in der Freiheit. Ja! Die heilige Freiheit war aber anschaulich ein gefährliches Geschenk! Warum? Sie widerspricht der Logik nach der Intervenz aus der Seite der Ontologie. Weil die Aussage „Judas ist Judas“ ist im Sinne „überflüssig“ allerdings falsch. So, als Folge einer Situation in der Notwendigkeit, unabweisbar gilt: die Aussagen

- „Judas (=geistig) ist Judas (=geistig)“

und

- „Judas (=ontologisch) ist Judas (=ontologisch) -

sind beiderseits überflüssig (=falsch). Weil erst der Definition der Wahrheit (=in der Notwendigkeit) gehört das Recht der Aussage:

- Judas (=geistig) ist Judas (=ontologisch).

Alles führt jetzt zur Überraschung

- die Aussage „die Aussage „Judas ist Judas“ ist falsch“ ist richtig“.

Mathematik muß mit allem einverstanden sein. Weil die Aussage der Mathematik

- „1 = 1“ -

kann mit den Mitteln der Mathematik weder bewiesen noch widerlegt werden. Dem Hilbertschen Programm gehört keine Geschlossenheit. Mit der Folge: die Perspektive der Mathematik ist eine nichtexistierende Unendlichkeit. Also: ohne den Ausweg in der Kontingenz. Trost aus der Wahrheit ist nur eine Privilegie der Notwendigkeit. Wir bleiben Kinder der Unwissenheit. Mit dem riesigen Programm des Wissens ohne Unterlage. Ja! So menschlich!

Judas entspringt aus allem als ein Symbol für das Opfer! Die Frage

- „wer = was“ ist Judas? -

betrifft so das Schicksal ganzer Menschheit. Die Antwort ist unmöglich. Wo ist das Recht ohne das Recht? Wo ist die Rolle der Vernunft? Sie ist total verloren. In einer Situation ohne das Verständnis in der Kontingenz. Aus allem spricht nur reine Niederlage der Vernunft. Ist ein Ausweg aus der Schwierigkeit doch möglich? Ja! Kant ist noch einmal im Recht. Uns bleibt zur Verfügung nur das moralische Gesetz. Und die Welt der Gefühle. Aber zurück der Russellschen Logik „hic Rhodos, hic salta!“ Ohne Angst: Russell ist ein ingeniöser Verlierer. Etwas neues ist weiter berührend: da ist mehr kein Widerspruch im Licht der Ewigkeit

- Mensch ist unschuldig erst als Kind göttlicher Kirche.

Lebt sie oder nicht ist eine andere Frage. Alles hängt von dem Heiligen Geist ab. Ich glaube Ihm aus einfachem Grund: die menschliche Kirche noch immer lebt! Aus dem reinen Wunder! Nach dem möglichen Verständnis in der Kontingenz. Das Schicksal von Judas steht schon zwei Millenium klar innerhalb dieser Kirche als ein Symbol des Verrats. Nach dem Recht oder Unrecht?

Was kann noch Introspektion von allem zu sagen?

Das Problem „Judas“ betrifft, nicht nur die tiefste Ebene des menschlichen Wesens, sondern auch das Problem „Selbsterkenntnis“. Warum? Ich bin stumm vor diesem Problem aus dem anfänglichen geistigen Zustand ohne Möglichkeit der Antwort: warum bin ich stumm? Ist dort ein geistiger Trieb aus dem ontologischen Zustand „Unwissenheit“? Ein empfindbares Gefühl drückt gegen meinen Versuch zu antworten. Aber plötzlich später wird ein anderes Gefühl empfunden: es drückt zum Vorteil meiner Frage (=woher ist die Sperre)? Bei nur einem Hindernis: meine Selbsterkenntnis ist unmöglich. So etwas muß auch für Judas gelten. Also: das Wissen davon ist unmöglich. Es sucht das Gewissen. Als einzige „Waffe“ Rechtes in der Kontingenz. Der Mensch ist oft tätig aus einer inneren Kraft ohne präzise Sicherheit „mein Tun gehört ausschließlich meiner Entscheidung“. Die Introspektion sagt klar „etwas außerhalb meiner Persönlichkeit steuert manchmal mit meinem Tun“. Wie und warum? Ist die Freiheit möglich gewöhnliche Täuschung? Im Sinne: dem Bewußtsein geht das Unterbewußtsein voran! Was geschieht im Hintergrund des Wissens? Aus allem entspringt das Urteil: Judas bleibt Mysterium! Und natürlich: bis zum Ende der Kontingenz!

Das Verhältnis zwischen Jesus und Judas stellt den tiefsten Punkt der Spannung im Rätsel zwischen Geschlossenheit der Wahrheit (=bei Jesus) und Entschlossenheit der Wahlfeststellung (=bei Judas) dar. Etwas ähnlich geschieht im Bereich der Wissenschaft zwischen Mathematiker (=als Jesus) und Physiker (=als Judas).

Dem Mathematiker ist egal:

- die euklidische Gerade und die nichteuklidische Gerade bringen der Begriff „Gerade“ mit demselben Recht.

Dem Physiker ist nicht egal:

- die physikalisch mögliche euklidische Gerade führt bis zum Unsinn „Unendlichkeit“ für eine Möglichkeit des Weltalls -

oder

- die physikalisch mögliche nichteuklidische Gerade führt bis zur Geschlossenheit des Weltalls (=dort ist „Endlichkeit ohne Grenze“ nach der Idee von Einstein).

Wer ist im Recht? Der Mathematiker opperiert mit der Logik aus der Vernunft. Andererseits opperiert der Physiker aus der Erfahrung in der Natur. Mit „kleiner“ Schwierigkeit: die Existenz einer „idealen“ Gerade in der Natur ist unmöglich. Also: der Physiker spricht von dem Wissen ohne das Wissen vom Objekt des Wissens. Genug für den Beschluß:

- Mathematiker gewinnt, Physiker verliert.

Egal ist im Verhältnis zwischen Jesus und Judas. Mit nur einer Ausnahme in der Ingeniosität von Einstein. Ein Weg der verlierenden Physik bis zur gewinnenden Mathematik ist vergleichbar mit dem Weg von Judas bis zum Sieg Jesu. Weil die These

- Geschlossenheit des Weltalls (=bei Einstein) entspricht der Geschlossenheit des Wissens (=bei Jesus).

und

- Geschlossenheit des Wissens (=bei Jesus) widerspricht der Wahlfeststellung „Verrat oder Erleuchtung?“ (=bei Judas)-

stellt die Frage

- was ist tatsächlich das denkende Feld Jesu?

Eine Antwort aus der Seite von Mystikern sagt:

- Verlöschung der Gedanken (=als Folge vollständigen Wissens) und Ursprung der Gefühle (=von diesem Wissen) stellen die letzte Haltstelle Jesu dar: das letzte Wort gehört der Liebe Gottes.

Im Namen der Ewigkeit in keiner Belastung mit der Kontingenz. Also: ohne Anfang und Ende in allgemeiner Wirklichkeit.

5. Die geheimnisvolle Tätigkeit der Seele zwischen „Recht“ und „Unrecht“

Was geschieht nach der Verlöschung der Gedanken im geistigen Zustand „alles ist bekannt“? Der Mensch in der Kontingenz erlebt das erste Zusammentreffen mit sich selbst. Er ist in dem Fall des Erfolges ein Teil der Notwendigkeit geworden. Ihm sind die Grundzügen notwendiger Tätigkeit, nur ohne die Funktion der Operatoren in der Bedingung des Wissens, absolut wohl bekannt. Oder in kurzem gesagt: ihm steht alles aus dem vollständigen Wissen zur Verfügung. Einschließend mit der Selbsterkenntnis. Mit dem Problem aus der geheimnisvolle Tätigkeit der Seele! Wie ist sie möglich ohne das Wissen von den Operatoren des Wissens? Diese Frage betrifft aber keine Frage von der Selbsterkenntnis! Sie betrifft gerade nur die Frage von der Existenz Gottes! Dort ist das Reich der Gefühle. Alle Wege bis zum Ziel sind gesperrt. Warum? Was wäre ein hypothetischer Erfolg? Das Wissen von dem Wissen kommt aus der Selbsterkenntnis, nicht aus dem Wissen von dieser Selbsterkenntnis. Das Wissen von der Selbsterkenntnis kommt aus dem notwendigen Wissen (=es ist „etwas anders“), nicht aus dem Wissen von dem Wissen (=es ist nur „etwas“ als das Wissen aus dem Erfolg von Mystikern).

So ist alles vorbereitet für das Verständnis der Ursünde im Geist von Urmenschen. Uns bleibt nur ein Leid. Es ist ein ewiges Leid. In dem Wissen lebt ein Leid aus dem Gefühl „Wissen von dem Wissen mit der Bedingung des Wissens“. In diesem Leid ist weiter ein Gefühl ohne Möglichkeit für das Gefühl „Ursache des Wissens“. Alles endet mit dem Ergebnis „Sehnsucht“. Im Laufe der Suche ohne Hoffnung:

- die Realität „Unmöglichkeit“ betrifft die Entstehung der Sehnsucht „Möglichkeit“.

Der geistige Zustand von Urmenschen ist darauf verständlich. Dort ist noch immer eine nie in der Geschichte der Literatur beschriebene Tragödie des Leides von dem Leid. Alles klingt verwickelt. Aber eben in diesem Gefühl liegt der ganze Inhalt der Tragödie. Weil alles ist tatsächlich einfach. Der Begriff „Fremdheit“ ist sinnvoll. Nur ihm gehört der Begriff „Gott“. Durch das Paradoxon:

- Gott ist ein Teil von uns geworden.

Weil nur in ihm liegt das Glück der Existenz mit Ihm:

- ohne das Judasevangelium.

Das „Recht“ aus diesem Evangelium spricht viel von den tragischen Verwickeltheiten im Bereich unserer Realität ohne die Bedingung des Wissens. Andererseits steht es aber fest auf dem Grund der Gefühle mit der Macht der „Wahrheit“ im Reich der seelischen Schönheit.

Mir ist vorstellbar der Gedanke von Kepler:

- Das Bild Gottes ist nicht ein Teil von etwas (=Imago Dei non est pars alicuius rei) -

und

- Jetzt, auf dem Grund alles uns Gegebenen, die menschliche Seele ist das Bild Gottes (=At vero, ex concessis, Anima humana est imago Dei) -

führen bis zum Beschluß

- Sie ist also nicht ein Teil der Natur (=Ergo non est pars Naturae).

Kepler ist mit diesem Urteil ein Vorläufer der erst kommenden Zeiten der Wissenschaft.

Armer Judas konnte menschliche Wirklichkeit verstehen sicher nicht. In allgemeiner Wirklichkeit steht er als ein Problem für das menschliche Verständnis. War er wirklich ein Sünder? Kann er in kontingenter Wirklichkeit als ein „Erleuchteter“ angenommen werden? Ist er darauf schuldig oder nicht? Aus diesem Unterschied folgt unmittelbar allgemeine Unmöglichkeit der Bestimmung:

- wo ist praktisch eine Grenze zwischen „Intelligenz“ und „Dummheit“?

Ist alles nur Spielerei? Nein! Mein hochrangierter Kollege in der Welt der Physik hat mir einmal freundlich und ohne Enthaltsamkeit aufrichtig gesagt:

- „Jede Beschäftigung mit der Seele ist für mich ein Verlust der Zeit!“

Objektiverweise ist er ein hochintelligenter Mensch. Für mich ist er aber nur ein Blödsinniger. Egal wie ich für ihn. Sein Weltbild gilt für ihn. Mein Weltbild gilt für mich. Ich insistierte ohne Aufhören wie ein Papagei: so ist nur in der Kontingenz! Was hatte ich davon? Nichts! Noch einmal ein Sieg von Russell: hic Rhodos, hic salta! Mir scheint alles ungereimt. So entspringt alte Frage aus altem Problem: woher kommt die Macht der Überzeugung? Kommt das Gewissen nur als eine Kontrolle? Meinem Physiker war alles total egal. Weil ihm nach lebt ein Blödsinniger in meiner Persönlichkeit. So einfach! Beiderseits! Ist eine Flucht aus dieser Unannehmlichkeit überhaupt möglich? Liegt eine Lösung im Gefühl „Anwesenheit“? Es sucht den Inhalt dieser Anwesenheit. Diesem Gefühl ist leicht eine Verbindung zwischen „Existenz“ und „Leben“ (=Gipfel der Existenz) entschleiern. Ihm ist auch immanent: die Unmöglichkeit der Nichtexistenz drückt zugleich die Unmöglichkeit der Negation des Lebens aus. Die Begriffe „Existenz“ und „Leben“ sind darauf unmöglich, aber nur in der Kontingenz (=ohne die Bedingung des Wissens). Das Ereignis „Tod“ ist danach (=auch nur in der Kontingenz) scheinbar als Unmöglichkeit aus dem Anspruch der Notwendigkeit:

- die notwendigen Begriffe „Existenz“ und „Leben“ sind unzerstörbar.

Mit nur einer Ausnahme in der Kontingenz. Dort ist nämlich die wichtigste Frage aus dem Sinn der „Anwesenheit“ in der Zeit: was geschieht im Laufe des „Abschied“ mit dem Leben? Das materielle Gehirn ist tot: die Nachahmung der Geistigkeit ist unmöglich. Dem Gefühl „Anwesenheit“ ist aber empfindbar: dem Status der Angehörigkeit gehört auch das Gewissen für die Erhaltung des Lebens. Durch alles fängt die Tätigkeit im Jüngsten Gericht an:

- die geistige Vernunft sucht die Einheit mit dem ontologischen Verstand.

Mit dem Erfolg oder nicht: alles hängt dabei von der unfreien „Entscheidung“ der notwendigen Vernunft ab. Mit dem Ergebnis ohne die Möglichkeit „Unrecht“. Dem Jüngsten Gericht stehen nur zwei Möglichkeiten zur Verfügung:

- das ewige Leben oder der ewige Sturz im Abgrund von dem Nichts -

in einer Situation ohne die Möglichkeit der Flucht. Alles entspricht der kontingenten Vorstellung „Schicksal“:

- das existierende Nichts als „alles ohne etwas“ ist reine Grausamkeit für das Verständnis der Hölle.

Da ist keine Strafe Gottes. Da ist nur die „Strafe“ aus der freien Auswahl von Menschen in einer unannehmbaren Situation zwischen Hochmut und Hohn als Übel (=ohne Möglichkeit moralischer Rechtfertigung im Gefühl „Gunstbezeigung“ gegen den ethischen Wert „Nichts“). So ist nichts umsonst. Nach dem Wert „Existenz“. Das Phänomen „Leben“ an sich wirkt weiter durch einen Trieb „Selbstschutz“, der als das Gesetz der Erhaltung der Heiligkeit des Lebens angenommen werden kann. Ein solches Gesetz wirkt aus sich selbst scharf und ungnädig. Im Sinne

- jeder Akt gesunder Vernunft aus dem freien Willen einer Person gegen das Leben anderer Person ist der Selbstmord der ersten Person nach dem Gesetz der Existenz für die Erhaltung des Lebens -

für die wahre Warnung den Politikern

- Markt mit den Leben der Soldaten ist ein gefährlicher Beruf.

Ein wahrer Wert des Lebens liegt nach allem in reiner Naivität. Ganz kindlich? Nein! Nur reine Naivität fingiert die Logik „weder richtig noch falsch sondern notwendig“. Weil nur diese Logik drückt ein Widerstand der Logik „richtig oder falsch“ (=aus dem Vorrat der Schlauheit im Betrug der Freiheit „so oder so!“) aus. Ja! Etwas anders ist Irrtum. Warum? Die Rolle der Intuition wird ausgelacht. Alles ähnlich einer Partie mit den vielen Opfern im Schach. Im Hintergrund ist ohne den Zweifel ein riesiges Programm mit den unzählbaren Möglichkeiten einer Zielgerichtetheit. Dort ist alles im Streit mit dem Verständnis der Existenz in der Kontingenz. Weil alles geschieht ohne den Kampf für ein Ziel der Logik. Da ist aber noch immer zur Verfügung stehende Menge der Angaben mit der Macht der Informationen: alles steht verschiedenlich im Vergleich mit dem heutigen Streben der Wissenschaft. Im Sinne: noch immer kann eine verfassungsgebende Versammlung des Wissens von den verschiedenen Formen der Wesenheit entscheidend das gesammte Bild der Wirklichkeit zu ändern. Aus dem Ziel des Wissens nach einer Revolution im Verständnis von den Menschen: die tolle Idee von der „Unendlichkeit“ im Bereich des Wissens kann noch immer entfernt werden! Ein Unterschied im Vergleich mit dem heutigen Verständnis der Welt ist leider augenscheinlich tragisch: der Mensch ist blind! Ihm ist noch immer unsichtlich:

- ein gewöhnliches Ziel in der Kontingenz ist unaufhörlich und oft ohne die Ausnahme nur ein Ergebnis des Gleichgewichts zwischen Feindlichkeiten aus den verschiedenen Optionen.

Weil ein Gewinner aus dem ewigen Streit in der Kontingenz lebt nicht. Nichts neues. Aus den alten Zeiten wohl bekannt: alles ist umsonst! Jeder Versuch der Erörterung einer Geschichte endet immer mit der Niederlage. So nur ein Papagei lebt in der Hoffnung (=„so ist nur in der Kontingenz“) und wiederholt

- Auf Wiedersehen in der Notwendigkeit!

Ist es seine Dummheit? Nein! Nur dort ist möglich eine Enträtselung des Dramas „Armut im Geist“ aus dem Verständnis Gottes „Bedingung der Gnade“ für das Reich Gottes ohne

- hahaha! -

aus menschlichem Hohn in reinem Hochmut. Ein Tor spricht viel mehr von den anderen Menschen als von sich selbst. Weil nur die Naivität stellt die wahre Reinheit in der führenden Seligkeit dar. Auch mit dem Schmerz aus dem Schicksal von Judas einschließend:

- alles wird sicher bekannt werden.

In Ruhe der Seele. Ohne tragische Suche im tollen Kampf für die Bedingung des Wissens. Weil Gott bleibt Gott und Mensch nach allem nur ein Mensch. Mit der Macht der Vorstellung im Bereich einer kontingenten Exklusivität: sie führt bis zum Beschluß

- der Begriff „Recht“ (=moralische Bestimmung aus unmöglichem Begriff „Wahrheit“) steht dem Menschen zur Verfügung erst in der Notwendigkeit! -

mit der Folge:

- das Verständnis aller Umstände im Problem „Judas“ ist ohne die Begriffe „Wahrheit“ und „Recht“ praktisch unmöglich!

Der Mensch strebt der Transzendenz aus dem Ideal der Ideen in der Kontingenz. Alles steht dabei in einer Übereinstimmung mit menschlicher Natur: wir sind ultima ratio Kinder der Transzendenz. Mit tragischer Belastung: die geistige Tätigkeit in der Kontingenz ist regelmäßig und unvermeidbar von der Wahrheit entfernt. Zusammen mit den Begriffen „Gott“, „Recht“, „Liebe“, … in der Tragik der Abwesenheit des Begriffes „Einheit“. Nach dem Unglück „Ursünde“. Und alles nach der Entstehung der Möglichkeit „Freiheit“. Weil die Realität der Möglichkeiten „gut“ und „böse“ entspringt unmittelbar aus der Möglichkeit der Auswahl in der Freiheit. So nur die Logik „weder gut noch böse sondern ehrlich (=als alles ist normal)“ führt bis zur Einheit zwischen Geistigkeit und Wesenheit (=die Bedingung der Wahrheit) für den Beweis notwendiger Existenz Gottes. Ohne diese These scheint mir das Gespräch von dem Judasevangelium praktisch unmöglich. Weil nur diese These führt weiter bis zum Verständnis tragischer Folge in der Kontingenz:

- die unumstößliche Meinung von Menschen ist sofort Ursache des Mißverständnisses.

Aus ungereimter Situation Geistes ohne Begriffe (=für das Wesentliche) mit dem Ergebnis:

- Mensch ist noch immer ein Opfer der Urmenschheit.

Nach dem trivialen Fehler. Bis zur Ernüchterung! Aus dem Gesetz Gottes:

- die Lösung hängt nicht von der Zeit, sondern von der Macht der Steuerung mit der Zeit, ab!

Logisch! Mensch ist „nichts“ im Vergleich mit „etwas“ unter Kompetenz Gottes! Aus der einzigen Darstellbarkeit Gottes. Also: ohne das Bild von der dreifältigen Wirklichkeit Gottes. Aber: mit dem kontingenten Wissen von der notwendigen Wirklichkeit Gottes.

Eine Flucht von Judas aus dieser Situation war unmöglich. Seine Frage

- warum sollte eben ich ein Judas sein? -

wäre sinnlos. Sie provoziert aber die andere Frage

- warum ist ein Mensch unabhängig von seiner Tätigkeit immer unzufrieden?

Die Anwort ist wieder tragisch abwesend. Zusammen mit dem Problem „Judas“ im Glauben oder Unlauben. In einer Situation der Unmacht im Bereich des Wissens entspringt allerdings die letzte Frage im Bereich der Geistigkeit:

- was ist besser für das geistige Leben in der Kontingenz – Offenheit im Herzen (=Glaube) oder Geschlossenheit im Herzen (=Unglaube)?

Diese Frage klingt als eine Unentschiedenheit:

- Licht oder Dunkel – was ist besser?

Das Christentum hält die Liebe für die stärkste Kraft der Welt. Dementsprechend öffnet nur Glaube eine Tür dem vollständigen Wissen in reiner Geschlossenheit des Wissens (=ohne die Bedingung des Wissens aus dem Status der Notwendigkeit „alles ist bekannt“). Also keineswegs der Zweifel aus dem Unglauben in der unmöglichen Geschlossenheit der Wissenschaft (=aus dem Status der Kontingenz „nichts kann bis zum Ende entschleiert werden“). So ist die wahre Struktur des Lebens „etwas ganz anders“ ohne den Vergleich mit den möglichen Vorstellungen der Menschen in der Kontingenz. Die Verhältnisse aus dem Leben bieten dafür ein klares Verständnis. Dem klassischen Vertreter der Intelligenz in der Vergangenheit wäre heutige Wissenschaft sicher total unvorstellbar. Seinem Nachfolger ist heute aber wesentlich leichter. Ihm ist bekannt: ein neuer Geist herrscht mit dem Wissen im Bereich der Quantentheorie. Mit dem Anspruch: das neue Bild der Physik wird alles aus dem alten Bild ändern. Aus dem Verständnis: die Außenwelt in sich selbst bleibt unverständlich ohne die Anwesenheit der Innenwelt. Und umgekehrt. In klarer Perspektive der neuen Wissenschaft: Einheit der Welt und Einheit des Wissens sind dasselbe. Die heutige Frage „Woher also kommen und wohin weiter führen denkende Tätigkeiten „Glauben“, „Unglauben“, „Sehen“, „Unsehen“ … ?“ scheint in dieser Perspektive überflüssig. Weil ein neues Licht kommt. Ohne Schwierigkeit in dem heutigen Verständnis der Welt.



Dankschreiben

Dieser Beitrag meiner Seite wäre unmöglich ohne freundliche Zusammenarbeit mit den Kollegen Vladimir Čadež (=Fachbereich Physik) und Marino Pavletič (=Fachbereich Mathematik). Ich bin ihnen sehr dankbar.



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